In den Öffis

Good Karma

Geschichte aus den Öffis:

Vor einigen Wochen stieg ich bei einer Endstation in eine leere Strassenbahn ein. Als ich mich setzen wollte, fiel mir ein schwarzer Cardigan auf, der auf den vorderen Sitzen lag.
Ich nahm das vergessene Kleidungsstück, ging zum Fahrer vor und gab es dort ab.
Am selben Tag war ich mit einer Freundin unterwegs. Wir fuhren mit der Ubahn und stiegen bei Währingerstrasse/ Volksoper aus.
Nach dem wir ausgestiegen waren schlossen die Türen.
Plötzlich ging hinter uns eine Tür auf, ein unbekannter Mann bückte sich heraus und rief uns zu sich.
Als wir ihn erreichten überreichte er uns mit den Worten: "Ich denke, den haben Sie vergessen!" einen schwarzen Caridgan.
Meine Freundin nickte, griff sich das Kleidungstück und bedankte sich bei diesem Mann.
Ich war überrascht, denn mir fiel plötzlich die Geschichte in der leeren Strassenbahn ein. Good Karma!!!

(Auch) Von Frau zu Frau!*

Heute wird dem 100.ten internationalen Weltfrauentag gedacht. In den Medien und den Gesprächen mit KollegInnen wird auf der einen Seite ein ernüchterndes Fazit gezogen, auf der anderen Seite werden den vielen kleinen und großen Errungenschaften und Entwicklungen, welche Frauen gemacht haben, gedacht.

Und gerade heute mußte ich folgende Beobachtung machen:
Ich wartete am Elterleinplatz (Wien 17) auf die Strassenbahn Linie 9. Die Anzeigetafel zeigte an, dass sie in 1 Minute kommt. Ich freute mich und genoß die immer kräftiger werdenden Sonnenstrahlen. Zum heutigen Weltfrauentag habe ich mir Hyazinthen gekauft, die noch nicht aufgeblüht sind und auf deren Frühlingsduft ich mich freue. Welch eine Vorfreude.
Die Strassenbahn kam. Es war eine alte Strassenbahn mit Treppen, keine Niederflurbahn. Die Fahrgäste "stiegen" aus. Zuerst stieg eine Frau mit einem Kinderwagen aus. Ein Mann half ihr dabei. Dann drehte er sich erneut zur Strassenbahntür und half einer weiteren Frau mit dem Kinderwagen. Er schien mit der geleisteten Hilfe zufrieden zu sein.
Nach dem sich der Mann wieder in den aufrechten Gang begeben hatte sprach ihn eine auf den 9er wartende Frau mit Kinderwagen an, und bat ihn um Unterstützung beim Einsteigen.

In diesem Moment drehte sich seine Frau, die beim Aussteigen die zweite Mutter mit Kinderwagen war, um und sagte mit ernster Stimme:
"Das nächste Mal verlangen wir dafür 10 Euro. Wirklich."

Der Mann hat der einsteigenden Frau natürlich geholfen, diesmal noch ohne Geld zu verlangen!

Ich war unglaublich schockiert von der Aussage dieser Frau, dieser Mutter.
Wo bleibt hier die Solidarität und das Mitgefühl einiger Frauen mit anderen Frauen- von Müttern mit Müttern,von Menschen mit Menschen ?

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*) zum Titel: Er ist inspiriert von einem Text namens "Von Frau zu Frau" zum Weltfrauentag 2011. Geschrieben von Özlem A.

Der Hund bellt. Sapalott!

Vor einigen Tagen fuhr ich mit der Strassenbahnlinie 9 vom Westbahnhof nach Gersthof. Von einer Endstation zur nächsten, welches eine lange Fahrt bedeutet.

Vor mir saß eine junge Frau mit ihrem Hund. Der Hund bellte ständig. Die punkige Besitzerin des Hundes schimpfte ihn laut: "Max sei ruhig". Ich finde es normal, wenn HundebesitzerInnen ihre Vierbeiner ermahnen. Als ich jedoch diesen Satz hörte, tat mir der Hund leid: "Max sei still, auf der Welt will dich kein Mensch hören".

Ich beschäftigte mich mit dem Durchblättern des Vormagazins, und war vertieft in eine Kolumne vom Clemens Haipl über Kaffee- Espressomaschinen und Kaffeekonsum ("Cafe Olé"- Vormagazin). Mittlerweile hatte ich mich an das Bellen des Hundes gewöhnt und fühlte mich dadurch nicht mehr gestört.

An einer der Folgestationen stieg eine Frau mit 3 Kindern ein.
Es waren ein Bub (ca. 3 Jahre alt) und zwei Mädchen. Eines der Mädchen war im Kinderwagen und das andere stand neben seinem Bruder.
Der Junge war etwas laut, sodass er vielen in der Bahn auffiel und sie ihn ansahen. Er schrie und sprang auf und ab. Ich dachte daran, dass nun zwei lärmende Fahrgäste in der Bahn seien, der Hund und der Junge.
Dem Buben fiel der Hund, der vor ihm stand, nicht auf. Er sprang weiterhin auf und ab, als er sich plötzlich nach vor bewegte.
Der Hund wurde überrascht und wehrte sich indem er noch lauter, als bisher, bellte.
Der Bub erschrak und sprang ruckartig fünf Schritte nach hinten. Ich nahm an, dass er sofort zu weinen began. Aber der junge Mann bewieß das Gegenteil. Wie seine Besitzerin fing auch er an den Hund zu schimpfen:
"Sapalott!"
Die Fahrgäste fingen an zu lachen und beobachteten gepannt die Situation. Der Junge wiederholte: "Sapalott, Sapalott!" Die Fahrgäste waren amüsiert und entzückt.
Die Mutter jedoch, ich vermute eine Tschetschenin, war etwas peinlich berührt, dass ihr Sohn soviel Aufmerksamkeit auf sich zog.

Ich dachte mir nur: Toll, der dreijährige Junge hat einen Kindergartenplatz und lernt schon Deutsch!" :D

Ein U-Bahnfahrer macht sich Gedanken über Geschenke für seine Fahrgäste.

Bin am späten Nachmittag mit der U4 nach Ober St. Veit zum kika (14., Hadikgasse) gefahren. Während der Fahrt hörte ich Musik und mir fielen plötzlich die schmunzelnden Gesichter rund um mich auf. Daraufhin nahm ich die Kopfhörer aus den Ohren und ging meiner Beobachtung auf den Grund. Die Fahrgäste lauschten der Durchsage des Fahrers. Anscheinend war ein Fahrgast zugestiegen, dessen Hund nicht an einer Leine angebunden war.
Den Anfang der Durchsage hatte ich nicht gehört, aber den Schluss versäumte ich nicht- und der lautete so ähnlich: "Lieber Fahrgast, bitte binden Sie den Hund an die Leine. Falls Sie keine Hundeleine besitzen, schenke ich Ihnen zu Weihnachten gerne eine."
;) Wie aufmerksam.

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Savis Homayouni (32) lebt und arbeitet in Wien und Tirol. das.ist.basilikum@gmx.at

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